11 Nov VORTRAG Prof. Mischa Meier, Tübingen: Die Völkerwanderung und der Untergang des Römischen Reiches
Der Tübinger Historiker Mischa Meier verortet die Völkerwanderung zeitlich und räumlich neu und macht die aktuelle Brisanz dieser Geschehnisse deutlich. Grundlage ist seine 2020 veröffentlichte 1.500 Seiten starke Publikation zum Thema „Geschichte der Völkerwanderung“. Darin rekonstruiert er minutiös die Geschehnisse auf verschiedenen Kontinenten von der europäischen und nordafrikanischen Atlantikküste bis zu den zentralasiatischen Knotenpunkten der Seidenstraße, von Skandinavien und Britannien im Norden bis nach Arabien im Süden. Zudem erläutert er, warum der Begriff „Völkerwanderung“ durchaus kritisch zu beleuchten ist.
Mischa Meier studierte Geschichte und Klassische Philologie in Bochum (1991-1996). Er schloss das Studium mit einer Promotion 1998 in Bochum zur Geschichte des frühen Sparta ab. An der Universität Bielefeld war er als wissenschaftlicher Assistent tätig (1999-2004) und habilitierte sich dort 2002 zum Thema „Das andere zeitalter Justinians. Kontingenzerfahrung und Kontingenzbewältigung im 6. Jh. n. Chr.“. Seit 2004 ist er Professor für Alte Geschichte an der Universität Tübingen. 2022 wurde er von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Griechische Geschichte, Geschichte der frühen Kaiserzeit und der Spätantike.
Zusammen mit: Wittheit, Freundeskreis der Antike, Vereinigung für bremische Kirchengeschichte