Bearbeitet von Adolf E. Hofmeister und Jan van de Kamp
Mit der historisch-kritischen Erstedition des Denkbuchs des Bremer Bürgermeisters Daniel von Büren wird eine der bekanntesten Quellen zur bremischen Geschichte erstmals vollständig publiziert. Das Denkbuch entstand als privates Memorialbuch an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit und berührt auch das Zeitalter der jungen Reformation in Bremen. Die mittelniederdeutschen Aufzeichnungen stammen von einem Mann, der fast ein halbes Jahrhundert lang (1490-1538) an zentraler Stelle Verantwortung als Ratsherr und Bürgermeister trug. Sie sind überlieferungsgeschichtlich ein großer Glücksfall, führen sie doch in den amtlichen und privaten Alltag eines Mitglieds der städtischen Führungsschichten und behandeln vielfältige Gegenstände. Hierzu gehören Fragen von Recht und Verfassung, der Ratsherrschaft im Landgebiet, aber auch der Rechnungslegung im öffentlichen Amt. Diplomatische Missionen führen zu Hanse und Reich, auch das komplizierte Verhältnis zur Kirche und zum erzbischöflichen Stadtherrn vor und während der Reformation wird deutlich.
Schon früh entstanden Abschriften und auszugsweise publizierte Texte dieser wichtigen Quelle, doch fehlte bis heute eine wissenschaftliche Gesamtedition. Dr. Jan van de Kamp hat sich als verantwortlicher Bearbeiter in einem Forschungsprojekt an der Universität Bremen einer Neutranskription gewidmet, Dr. Adolf E. Hofmeister hat eine um einen wissenschaftlich-kritischen Apparat sowie ein Register erweiterte Edition des Textes erstellt.
Das Staatsarchiv Bremen und die Historische Gesellschaft Bremen freuen sich als Herausgeber der Zweiten Reihe des Bremischen Jahrbuchs, dass dieser wichtige Quellentext zur bremischen Geschichte nun für Forschung und Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
Denkbuch Daniel von Büren 1490-1525
Bearbeitet von Adolf E. Hofmeister und Jan van de Kamp
Herausgegeben vom Staatsarchiv Bremen in Verbindung mit der Historischen Gesellschaft Bremen
Bremisches Jahrbuch, Zweite Reihe, Fünfter Band
Verlag Edition Falkenberg, Bremen 2021
Leineneinband, 400 S., Ladenpreis: 45.- Euro,
ISBN 978-3-95494-235-0