Die Historische Gesellschaft wurde am 13. Juli 1861 als »Verein für bremische Geschichte und Altertümer« ins Leben gerufen. Versuche zur Gründung eines historischen Vereins hatte es in Bremen seit den 1840er Jahren gegeben, aber erst 1861 waren diese erfolgreich. Die Vereinsgründer machten sich zunächst die Erhaltung von Altertümern zur Aufgabe. Bereits im Jahr 1862 erfuhr der Vereinszweck mit der Angliederung an den seit 1856 existierenden Bremer Künstlerverein eine wichtige Erweiterung: Als »Abteilung des Künstlervereins für Bremische Geschichte und Altertümer« widmete man sich nun zusätzlich auch der Erforschung der bremischen Geschichte.
Daher gilt 1862 als Gründungsjahr der Historischen Gesellschaft Bremen als Geschichtsverein. In den ersten Jahren gehörte unter anderem die Verwaltung und Vermehrung der Bestände der Dombibliothek zu den Aufgaben des jungen Vereins. Die archäologischen und kulturwissenschaftlichen Sammlungen des Vereins bildeten später einen Grundstock des Focke-Museums.
Im Jahr 1871 wurde die enge Verbindung zum Künstlerverein gelockert, was wiederum Anlass zu einer Namensänderung gab: Die zukünftige »Historische Gesellschaft« wurde nun von einem eigenen, unabhängigen Vorstand geführt und verstand sich als Institution zur Erforschung nicht nur der bremischen, sondern auch der allgemeinen Geschichte.
Das publizistische Aushängeschild der Gesellschaft, das »Bremische Jahrbuch«, erschien erstmals im Jahr 1863 und enthielt schon damals neben den wissenschaftlichen Aufsätzen einen Besprechungsteil. Neben dieser Fachzeitschrift wurden unter anderem die »Bremischen Weihnachtsblätter« veröffentlicht und zahlreiche weitere Publikationen unterstützt. So, wie es auch heute der Fall ist, war die Historische Gesellschaft über den Großteil der Vereinsgeschichte hinweg in mehrfacher Hinsicht dem Staatsarchiv Bremen verbunden: Einerseits wurde der Vorsitz über viele Jahre von Archivaren geführt, andererseits war die Gesellschaft mit ihrer Geschäftsstelle lange im Staatsarchiv beheimatet, zahlreiche Veranstaltungen fanden dort statt.
Seit jeher kooperiert die Historische Gesellschaft mit zahlreichen, der historischen Forschung verbundenen Vereinen, Museen und Institutionen Bremens, so auch der Universität. Insbesondere zur Wittheit zu Bremen bestehen seit deren Gründung am 29. Oktober 1924 enge Bindungen. Nicht nur, dass die Historische Gesellschaft als die älteste der drei ›Gründungsmütter‹ bezeichnet werden kann, sie hat auch 12 Jahre mit ihrem Vorsitzenden, Prof. Dr. Hermann Entholt, gleichzeitig den Präsidenten der Wittheit gestellt.
Die Historische Gesellschaft Bremen ist Mitglied im Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine.
Als Sonderdruck ist der Beitrag „Die Historische Gesellschaft Bremen. Der Geschichts- und Altertumsverein der Freien Hansestadt Bremen“ von Konrad Elmshäuser und Thomas Elsmann aus dem Jahrbuch der Wittheit erhältlich. Die Publikation kann in der Geschäftsstelle bzw. im Staatsarchiv kostenfrei abgeholt werden oder steht hier zum Download bereit.