Schulen, Straßen, Stiftungen, Forschungsinstitute und sogar ein Mondkrater tragen seinen Namen. Zu Recht: Ging es um Wissensdrang und Wagemut stand der 1880 in Berlin geborene Physiker, Meteorologe und Astronom Alfred Wegener Abenteurern wie Amundsen, Scott & Co. in nichts nach. Er stellte spektakuläre Dauerrekorde in der Ballonfahrt auf, und bei der bis dahin längsten Grönlandüberquerung 1912/1913 entkam er nur knapp dem Hungertod – und trotzdem wünschte er sich immer wieder in die Eiswüste zurück. Mit seiner genialen Idee der Kontinentaldrift legte er 1915 den Grundstein für die Theorie der Plattentektonik, und zwar in einer Disziplin, die noch nicht einmal die seine war. 1930 starb er auf dem Inlandeis Grönlands – nachdem auf der von ihm geplanten Expedition zur Erforschung von Eis, Gletscherbewegungen, klimatischen- und Wetterverhältnissen an drei Stationen so manches schief gegangen war. Wissenschaftsjournalist Günther Wessel zeichnet die Spuren seines bewegten Lebens nach.
Günther Wessel ist seit 1992 als freiberuflicher Journalist, Autor und Lektor unterwegs. Stationen waren unter anderem Köln, Hamburg, Washington (1998–2001), Brüssel (2001–2007) und seither Berlin. Er schreibt heute überwiegend Features für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk, vor allem zu den Themenfeldern Umwelt, Politik und Kultur.