
03 Feb. VORTRAG Dr. Christian Ostersehlte: Zwischen Außen- und Oberweser – Schleppschifffahrt in Bremen
Es ist ein bislang weniger beleuchtetes Thema der Schifffahrt: die Geschichte der Schleppschifffahrt in Bremen. Der Legende nach wurde die Bremer Schleppschifffahrtsgesellschaft mit drei Angestellten, drei Schleppdampfern und drei „f“ im Namen 1890 gegründet. Initiator war Friedrichs Wessels, der Ende des 19. Jahrhunderts Gründungsvater zahlreicher Bremer Unternehmen war.
Schleppschifffahrt war einst eine tragende Säule der Binnenschifffahrt und zentrale Methode des Warentransports auf Flüssen und Kanälen. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert spielte sie eine entscheidende Rolle für die industrielle Entwicklung Europas.
Die Schleppschifffahrt bezeichnet den Transport von Lastkähnen oder anderen unmotorisierten Schiffen durch sogenannte Schleppboote oder Schlepper, die mehrere Kähne ziehen oder schieben konnten und dadurch große Mengen an Gütern effizient transportierten.
Im 20. Jahrhundert wurde die Schleppschifffahrt durch motorisierte Schiffe verdrängt. Moderne Schlepper gehören heute nach wie vor zum Hafenbetrieb und assistieren Schiffen bei An- und Ablegemanövern. Auch Offshore- oder Bergungseinsätze zählen zum Tagesgeschäft vieler Schleppreedereien.
Dr. Christian Ostersehlte ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Archivar am Deutschen Schifffahrtsmuseum sowie ein ausgewiesener Kenner der regionalen und überregionalen Schifffahrtsgeschichte.